Sommer in Kompression: Salbeigrün und Lichtblau geben dir dein Selbstbewusstsein zurück
Der Sommer ist nicht nur eine Jahreszeit, er ist ein Test. Für unsere Kleidung, unsere Haut, unsere Nerven und unser Selbstbild. Wenn die Temperaturen steigen, fallen die Stoffe. Und mit ihnen oft auch unsere vermeintlichen Schutzschichten. Gerade für Menschen mit Lipödem oder Lymphödem bedeutet der Sommer daher oft einen Konflikt. Konflikt zwischen dem Wunsch nach Leichtigkeit und der Verpflichtung zur Therapie. Zwischen Körperakzeptanz und dem inneren Wunsch, sich lieber zu verstecken. Ich kenne diesen Zwiespalt nur zu gut und genau deshalb möchte ich heute zwei Sommerlooks vorstellen, die mir in meiner medi-Kompression (mediven 550) in den Farben Lichtblau und Salbeigrün ein gutes Gefühl geben. Vielleicht geben sie auch dir ein gutes Gefühl.

Die Frage ist nicht, ob wir schwitzen. Die Frage ist: Wie gehen wir damit um?
Ist die Beziehung zwischen Kompression und Sommer auf Bewährung?
In der Kompression ist Schwitzen im Sommer zwar eine Herausforderung, aber keine Katastrophe. Viele meiner Leserinnen berichten von der Angst vor Hitzestau, juckender Haut, Bläschen durch Haftbänder oder unangenehmem Geruch. Ich verstehe das, denn ich hatte fast all diese Probleme selbst. Die gute Nachricht: Für fast jedes Problem gibt es eine Lösung. In meinem Artikel „Schwitzen in Kompression – Diese Tipps bringen dir echte Erleichterung“ findest du alle Tipps, die dir den Sommer spürbar erleichtern – inklusive meiner liebsten Helfer wie dem medi fresh Spray, dem medi day® oder dem Tipp, dich vor dem Anziehen vor den Ventilator zu stellen. Das klingt vielleicht wild, wirkt aber Wunder.
Auch meine Sommer-Guides für Kompressionsträger:innen hilft dir weiter, wenn du nach praktischen Tools, psychologischer Stärkung oder Styling-Tipps suchst.
hilft dir weiter, wenn du nach praktischen Tools, psychologischer Stärkung oder Styling-Tipps suchst.
Warum ausgerechnet Salbeigrün und Lichtblau?
Weil diese Farben zwei ganz unterschiedliche Seiten von mir zeigen. Salbeigrün ist ruhig, geerdet und richtig elegant. Die Farbe harmoniert mit natürlichen Tönen, wirkt weich und vermittelt Sicherheit. Lichtblau hingegen ist frisch, kraftvoll und selbstbewusst. Diese Farbe ist perfekt, um Kontraste zu setzen und moderne Statements zu kreieren.
Ich trage die Farbtöne übrigens nicht nur an den Beinen, sondern auch an den Armen, da mein Lipödem beide Extremitäten betrifft. Und obwohl viele im Sommer am liebsten die Oberarme verstecken möchten, habe ich gelernt: Es kommt nicht nur darauf an, was man zeigt, sondern wie man sich dabei fühlt. Wenn ich also einen Blazer über die Schultern werfe oder ein luftiges Jäckchen einpacke, dann nicht, um mich zu verstecken, sondern um mir Flexibilität und Sicherheit zu geben.
Gerade bei sommerlichen Temperaturen ist es hilfreich, Kleidung zu wählen, die man einfach an- und ausziehen kann – je nachdem, wie man sich gerade fühlt und wie viel Sonne auf die Terrasse knallt.
Mode ist meine Therapie.
Erst durch die Kompression habe ich Mode wirklich verstanden. Früher dachte ich, Mode sei das, was mir nicht passt, mir nicht steht oder meine Problemzonen betont. Heute weiß ich: Mode ist nicht das Problem. Das Problem waren die Erfahrungen, die ich mit meinem Körper gemacht habe, und die Kommentare, die mich kleingemacht haben. Aber Mode hat mir gezeigt: Ich kann mich ausdrücken. Ich kann bewusst betonen, lenken, verstecken und verstärken. Ich kann spielen, kombinieren, provozieren oder beruhigen. Und plötzlich wurde meine Unsicherheit gebrochen und ich habe Platz dafür gemacht, mich aus den alten Gedankenkonstrukten zu befreien. Denn wenn ich selbstbewusst meine Kompressionsstrümpfe zeige, mit offenen Schuhen und in kräftigen Farben, dann sendet mein Gehirn ein ganz anderes Signal an mein Herz: „Du darfst hier sein.“ Auch so. Gerade so.
Die zwei Looks – und ihre Wirkung
Look 1: Salbeigrün mit Elfenweiß
Ein zartes, verspieltes Outfit mit Spitzenrock, Leinenblazer und sandfarbenem Oberteil. Die Salbeigrünfarbene Komposition ist hier kein Störfaktor, sondern der ruhige Anker im Bild. Besonders stimmig sind die farblich passende Tasche und die warmen Sandaletten, die dem Look Leichtigkeit verleihen. Ich trage den Blazer hier bewusst über den Schultern. Nicht, weil ich etwas verstecken muss, sondern weil ich die Kontrolle darüber behalten will, wann ich was zeige.





Look 2: Lichtblau trifft Mint
Dieser Look schreit nach Sommerfrische. Das luftige, mintfarbene Kleid in Kombination mit der kräftigen Lichtblau-Kompression bringt Energie, ohne aufdringlich zu wirken. Das Patchwork-Jäckchen bringt Struktur und Individualität, während die offenen Sandalen für den nötigen Komfort sorgen. Kleiner Tipp: Wenn deine Fußrücken anschwellen, wie es bei vielen Lipödem- oder Lymphödem-Betroffenen der Fall ist, sind offene Schuhe oder elastische Schnürsenkel eine wunderbare Lösung. Und ja, du darfst geschlossene Strümpfe in offenen Schuhen tragen. Es gibt keine Modebibel, die das verbietet. Und wenn es eine gäbe, würde ich sie sowieso neu schreiben.





Sommer in Kompression: Dein Stil. Deine Regeln.
Der Sommer zwingt uns, Farbe zu bekennen. Nicht nur auf der Haut, sondern auch in unserem Denken. Wer uns vorschreiben will, was wir zu tragen haben, soll erst einmal einen Tag in Kompression erleben. Du musst niemandem gefallen, aber du darfst dich selbst schön finden. Du darfst strahlen und du darfst dich sichtbar machen. Wenn dir meine Looks Mut machen, dann probiere es doch selbst aus. Wähle Farben wie Lichtblau oder Salbeigrün, die dich stärken. Schnitte, die dich umarmen. Accessoires, die dich daran erinnern, dass du nicht weniger wert bist, nur weil dein Körper anders ist. Vielleicht bist du sogar ein bisschen mehr.
Trägst du schon oder versteckst du noch?
Lass mich wissen, wie du dich in deiner Kompression im Sommer fühlst. Du findest die Flachstrick-Kompression von medi in Lichtblau & Salbeigrün exklusiv im Fachhandel – frag dein Sanitätshaus nach dem mediven 550 mit seitlicher Naht. Oder schau online im Muster-Farb-Finder nach deiner neuen Lieblingskombination!
Und wenn du jetzt denkst: „Ja, das spricht mir aus der Seele“ – dann teil diesen Artikel mit deiner liebsten Lipödem-Schwester. Denn geteiltes Selbstbewusstsein ist doppelt schön.
Dieser Artikel ist in Kooperation mit medi entstanden.
Bilder: Michaela Kern
Wer bloggt hier: Caroline Sprott

Caroline Sprott ist nicht nur eine bekannte Lipödem-Betroffene, sondern auch Autorin, Vortragsrednerin, Kompressionsmodel, Podcast-Moderatorin und inspiriert seit vielen Jahren als motivierende Healthfluencerin in den sozialen Medien tausende von Flachstrick-Heldinnen. Statt sich von ihrer Erkrankung Lipödem entmutigen zu lassen, nutzt sie ihre jahrelange Erfahrung, um anderen auf verschiedensten Plattformen Mut zu machen und Bewusstsein für diese oft missverstandenen Krankheiten zu schaffen. Bekannt für ihr herzliches und ehrliches Engagement für Menschen mit Lip- und Lymphödemen, ist sie zu einer wichtigen Stimme in der Community geworden. Die „Power Sprotte“, wie sie sich selbst nennt, betreibt die umfangreichste patientengeführte Website für Menschen, die eine Kompressionsversorgung tragen, und einen Online-Shop für alles, was man für ein gutes Selbstmanagement braucht.
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