Schwimmen mit Kompression: ein Selbstexperiment
Letzten Sommer war ich mit meiner Freundin Vanessa von @rundundsportlich im Urlaub in Dänemark. Wir zwei Flachstrick-Heldinnen – beide mit Lipödem, beide mit einer gehörigen Portion Abenteuerlust – wollten uns diesmal etwas ganz Bestimmtes vornehmen. Denn in der Community herrscht jedes Jahr wieder große Unsicherheit. Darf man mit der Flachstrick-Kompression ins Meer oder in den Pool? Wir haben es gewagt: zum ersten Mal mit Flachstrick-Kompression ins Wasser.
Mit der Kompri ins Meer?
Ich habe es für dich getestet!

Und da standen wir in Flachstrick-Kompression von medi, in der letzten dänischen Spätsommer-Sonne, die salzige Brise im Gesicht und das Rauschen der Ostsee vor uns.
„Geht das wirklich?“
„Was, wenn uns jemand komisch anschaut?“
„Und was, wenn das Gefühl einfach … großartig ist?“
Caro trägt hier mediven 550 in Grau mit Kristall-Motiv Wind
Vanessa trägt mediven cosy in Marine mit seitlicher Naht
Wasser & Kompression – was darf man?
Was viele nicht wissen: Wasser ist von Natur aus kompressiv. Der hydrostatische Druck steigt, je tiefer du im Wasser stehst. Kombiniert mit Bewegung wirkt das wie eine natürliche Lymphdrainage – perfekt also für unser Lipödem und das Lymphsystem. Aber – und das ist wichtig – dieser Druck erfordert theoretisch keine zusätzliche medizinische Kompressionsversorgung. Der Wasserdruck reicht bereits aus, um dir Erleichterung für deinen Urlaubstag zu bieten. Sobald du das Wasser verlässt, ist dieser Effekt natürlich nach einiger Zeit wieder verschwunden und das Anziehen der Kompressionsversorgung wäre danach auch ganz schön anstrengend. Deine Haut wäre so feucht, dass sich der Strumpf nur schwer hochziehen lässt. Also warum nicht einfach die Kompri beim Meergang anlassen und sich den Stress sparen?
Ich persönlich habe deutlich weniger Spannungsgefühl und Schwere in den Beinen nach dem Schwimmen in Kompression. Es ist, als würde mein Körper endlich das tun dürfen, was er lange verlernt hat: sich frei und leicht fühlen. Wenn ich den Strumpf dabei anlasse, funktioniert er durch die Feuchtigkeit danach sogar wie eine Klimaanlage.
Kompression in Chlor- oder Salzwasser – geht das?
Ja, du darfst mit deiner medizinischen Kompression in den Pool oder ins Meer – zumindest ist das bei meinem mediven 550 und dem mediven cosy so. Ich hab’s getestet – in Dänemark, im Whirlpool, im Meer. Wichtig ist nur: Spül deine Strümpfe danach gründlich mit klarem Wasser aus. Chlor und Salz können auf Dauer das Material belasten. Mehr Tipps findest du direkt von medi hier.
Ich hab mir dafür einfach eine kleine Wasserflasche ins Strandtäschchen gepackt – sofort nach dem Schwimmen in Kompression darüber kippen, fertig. Zu Hause dann noch einmal mit einem Handwaschmittel für Kompressionsbestrumpfung (z. B. medi clean) mit der Hand waschen und gut ist.
Wichtig zu wissen: Die Hersteller übernehmen natürlich keine Garantie für die Unversehrtheit des Kompressionsfadens bei regelmäßigem Baden im Chlor- oder Salzwasser. Aber für mich überwiegt ganz klar der praktische Nutzen und so oft macht man das ja auch nicht. Wenn du unsicher sein solltest, wie dein Hersteller dazu steht, kontaktiere ihn doch einfach mal dazu.
Ebenso solltest du beachten, dass du in einem öffentlichen Schwimmbad vorher um Erlaubnis fragen und deine Situation erklären solltest. Das vermeidet unangenehme Gespräche mit dem Bademeister.





Pflege nach dem Schwimmen in Kompression
Nach dem Spülen rolle ich meine nassen Strümpfe in ein trockenes Handtuch und drücke das Wasser vorsichtig aus – nicht wringen! Danach trocknen sie im Schatten, niemals in der Sonne oder auf der Heizung. UV-Strahlung und Hitze sind Gift für das Material.
Ich habe dir hier mal ein Video verlinkt, wo ich dir das genau zeige. Eine weitere Story zu den häufigsten Fehlern beim Waschen findest du hier.
Fazit: Tu das, was dir guttut
Der Moment in Dänemark mit Vanessa war mehr als nur ein Sprung ins Wasser. Es war ein Sprung in ein Experiment und über eine innere Grenze hinweg. Weg vom Gedanken, was andere denken könnten – hin zu dem Gefühl, was mir selbst guttut. Wenn du also überlegst, deine Kompression beim Schwimmen anzulassen: mit deiner Flachstrick-Kompression von medi ist das kein Problem, wenn du die Tipps aus dem Artikel beherzigst. Probier es beim nächsten Urlaub einfach mal aus!

Dieser Artikel ist in Kooperation mit medi entstanden.
Bilder: Henry Schulze
Wer bloggt hier: Caroline Sprott

Caroline Sprott ist nicht nur eine bekannte Lipödem-Betroffene, sondern auch Autorin, Vortragsrednerin, Kompressionsmodel, Podcast-Moderatorin und inspiriert seit vielen Jahren als motivierende Healthfluencerin in den sozialen Medien tausende von Flachstrick-Heldinnen. Statt sich von ihrer Erkrankung Lipödem entmutigen zu lassen, nutzt sie ihre jahrelange Erfahrung, um anderen auf verschiedensten Plattformen Mut zu machen und Bewusstsein für diese oft missverstandenen Krankheiten zu schaffen. Bekannt für ihr herzliches und ehrliches Engagement für Menschen mit Lip- und Lymphödemen, ist sie zu einer wichtigen Stimme in der Community geworden. Die „Power Sprotte“, wie sie sich selbst nennt, betreibt die umfangreichste patientengeführte Website für Menschen, die eine Kompressionsversorgung tragen, und einen Online-Shop für alles, was man für ein gutes Selbstmanagement braucht.
Angesagte Artikel
-
Schwimmen mit Kompression: ein Selbstexperiment
Letzten Sommer war ich mit meiner Freundin Vanessa von @rundundsportlich im Urlaub in Dänemark. Wir zwei Flachstrick-Heldinnen – beide mit […]
-
Meine Morgenroutine mit Kompression: Wie Anziehhilfen mir Zeit zurückgeben
5:40 Uhr. Der Wecker klingelt. Noch verschlafen starte ich in meinen Tag – doch bevor ich überhaupt an Zähne putzen […]
-
Raus aus der Opferrolle – Wie du trotz Lipödem und Lymphödem Frieden mit deinem Körper schließt
Lipödem und Lymphödem sind nicht nur körperliche Erkrankungen – sie schleichen sich tief in unser Selbstbild, unser Leben und unsere […]
-
Ein mutiger Frühling in Flachstrick-Kompression
Der Frühling ist mehr als nur eine Jahreszeit. Er ist eine Einladung zur Veränderung, eine sanfte Erinnerung daran, dass nach […]
Schreibe einen Kommentar