Schwitzen in Kompression – Diese Tipps bringen dir echte Erleichterung
Ist dir in der Kompression nicht warm? Wenn ich jedes Mal einen Euro bekommen hätte, wenn mir diese Frage gestellt wurde, dann hätte ich längst mein eigenes Kneippbecken im Garten stehen. Und vielleicht sogar jemanden, der mir Luft zufächelt, während ich versuche, meine Flachstrick-Bestrumpfung in 35° Außentemperatur hochzuziehen. Aber Spaß beiseite: Kompression im Sommer ist das, worüber sich alle Neulinge erst einmal den Kopf zerbrechen. Sie ist (in meinem Fall sogar überlebens-)notwendig, herausfordernd und trotzdem mit den richtigen Tipps total machbar. Seit 2010 trage ich medizinische Kompressionsstrümpfe. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn der Schweiß unter dem Gestrick herunterläuft und in einer engen Toilettenkabine beim Anziehen die Schweißperlen von der Nasenspitze tropfen, die Beine schwer werden und man sich fragt, ob das alles wirklich sein muss. Die Antwort ist: ja, aber es geht besser. Mit ein paar einfachen Tricks, einer guten Portion Gelassenheit und den richtigen Helfern.

Kurzer Exkurs vorab: Warum es wichtig ist, auch bei Hitze Kompression zu tragen
Gerade bei hohen Temperaturen erweitern sich die Gefäße. Die Folge: Die Beine schwellen schneller an und das Druckgefühl steigt. Für Menschen mit Lipödem, Lymphödem oder Venenerkrankungen ist das eine Einladung zur Eskalation, wenn die Kompression dann weggelassen wird, kann sich das schnell rächen. Die gute Nachricht: moderne medizinische Kompressionsstrümpfe sind schon viel weiter, als du denkst. Die Clima Comfort Technologie von medi sorgt zum Beispiel dafür, dass Feuchtigkeit nach außen transportiert wird. Auch Baumwolle, wie sie etwa im mediven cotton verarbeitet wird, unterstützt die Thermoregulation. Heiß draußen? Kühlend. Kalt draußen? Isolierend. Genial, oder?
Was wirklich gegen das Schwitzen in Kompression hilft
Mein absoluter Geheimtipp für heiße Tage: Ich ziehe meine Kompression direkt vor dem Ventilator an. Klingt banal, aber es hilft. Wenn du zusätzlich einen leichten Film von Babypuder nutzt – besonders im Bereich von Kniekehlen oder Leisten – kann das Anziehen und spätere Hochziehen nach dem Toilettengang deutlich erleichtert werden. Außerdem: Verwandle deine Kompression in deine ganz persönliche Mini-Klimaanlage. Sprühe sie mit einem feinen Wasserspray leicht ein, verwende ein Zuwarmi als kühlendes Handtuch und nutze medi fresh oder medi day morgens vor dem Anziehen. Beide Produkte sorgen für sofortige Abkühlung und sind so formuliert, dass sie problemlos unter dem Strumpf verwendet werden können. Und noch ein Bonus: Lagere sie im Kühlschrank. Du wirst es lieben.
Wenn du beim Tragen deiner Kompression juckende, kleine Bläschen am Haftband bekommst, ist das kein Zeichen von schlechter Hygiene, sondern ein Hinweis auf eine Hautirritation durch Schweißkristalle. Diese entstehen, wenn die Silikonpunkte des Haftbands direkt auf der verschwitzten Haut aufliegen. Die Lösung? In einem separaten Blogartikel habe ich dieses Thema ganz genau für dich aufgeschlüsselt. Lies gerne hier weiter: Was tun bei juckenden Bläschen unter dem Haftband?
Kaltes Abbrausen der Beine am Morgen und Abend bringen nicht nur den Kreislauf in Schwung, sondern helfen auch dabei, die Gefäße zu verengen. Das reduziert die Schwellungsneigung und macht das Tragen der Kompression und das Einschlafen deutlich angenehmer. Noch besser: kleine Übungen zur Lymphanregung, Aquafitness, Spazierengehen. Hauptsache, du bleibst in Bewegung. Denn aktiv sein bedeutet, dass deine Muskelpumpe arbeitet und genau das willst du. Wenn du an deinen Zehen oft einen Hitzestau spürst, probier doch mal Kompressionsstrümpfe mit offener Fußspitze. Ideal für frische Luft an den Zehen. Natürlich nur, wenn es medizinisch für dich passt – lass dich dazu in deinem Sanitätshaus beraten.
Cool bleiben – im wahrsten Sinne des Wortes
Schwitzen in Kompression ist unangenehm, aber kein Grund, in Panik zu verfallen. Mit der richtigen Pflege, ein paar Tricks aus dem Alltag und den passenden Produkten kannst du selbst bei 35° stabil, sicher und ein bisschen entspannter durch den Tag kommen. Und das Beste: Du hast es selbst in der Hand.



Dieser Artikel ist in Kooperation mit medi entstanden.
Bilder: Henry Schulze
Wer bloggt hier: Caroline Sprott

Caroline Sprott ist nicht nur eine bekannte Lipödem-Betroffene, sondern auch Autorin, Vortragsrednerin, Kompressionsmodel, Podcast-Moderatorin und inspiriert seit vielen Jahren als motivierende Healthfluencerin in den sozialen Medien tausende von Flachstrick-Heldinnen. Statt sich von ihrer Erkrankung Lipödem entmutigen zu lassen, nutzt sie ihre jahrelange Erfahrung, um anderen auf verschiedensten Plattformen Mut zu machen und Bewusstsein für diese oft missverstandenen Krankheiten zu schaffen. Bekannt für ihr herzliches und ehrliches Engagement für Menschen mit Lip- und Lymphödemen, ist sie zu einer wichtigen Stimme in der Community geworden. Die „Power Sprotte“, wie sie sich selbst nennt, betreibt die umfangreichste patientengeführte Website für Menschen, die eine Kompressionsversorgung tragen, und einen Online-Shop für alles, was man für ein gutes Selbstmanagement braucht.
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